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Distriktsgottesdienst im Grünen

Gemeinsamer Gottesdienst im Grünen an Christi Himmelfahrt:

Eine Erfahrung zum Anschauen und Anfassen: Das Netzwerk der Verbundenheit trägt

Die Kirchengemeinden Alprisbach I und Alpirsbach II (Reutin und Rötenbach), Fürnsal-Oberbrändi, Loßburg, Wittendorf-Lombach und Schömberg-Reinerzau feierten an Christi Himmelfahrt einen gemeinsamen Gottesdienst als Distrikt. Ein stattlicher Posaunenchor mit Bläserinnen und Bläsern aus allen Gemeinden vereinigte sich mit den vielen Stimmen der großen Gemeinde, um Jesus Christus die Ehre zu geben.

Schon bei der Begrüßung wurde deutlich, wie vielfältig dieser Distrikt ist, der sich geografisch weit erstreckt und in dem die Kirchengemeinden meist mehrere Orte oder Teilorte umfassen. In einem überraschenden Einstieg rief der Schömberger Pfarrer Martin Frank die Heimatgemeinden der Versammelten auf. An allen Ecken und Enden meldeten sich Menschen mit ihrer Zugehörigkeit zu ihrer Herkunftsgemeinde. Bewegung kam in die Gemeinde, als Kinder symbolisch „Ortsschilder“ an die Anwesenden verteilten, die sich jeweils per Handzeichen meldeten. Staunend nahm man wahr, dass zB die evangelischen Gemeindeglieder in Bettenhausen und Leinstetten zu Fürnsal gehören oder dass Oberehlenbogen zu Schömberg gehört. Auch die Kurgäste wurden begrüßt; die Spanne ihrer Herkunftsorte reichte von Berchtesgaden bis zur Ostsee.

Die Freude der Pfarrerschaft an diesem gemeinsam entworfenen und gestalteten Gottesdienst war zu spüren. Da gerade in diesem Distrikt durch lange Vakaturen einige Pfarrstellen länger nicht besetzt waren, war dieses erste gemeinsame Vorhaben von Horst Schmelzle, Heiko van der Lip, Florian Rochau, Hans-Peter Zakes, Martin Frank und Regina Stierlen auch ein Auftakt für die zukünftige Zusammenarbeit. Ein „Distrikt“ ist keine kirchenrechtliche Größe, sondern ein Teilgebiet eines Dekanats, in dem die Pfarrer und Kirchengemeinderatsgremien enger kooperieren. Diese lose Vereinbarung wird mit Leben gefüllt, wenn die Gemeinde auch gemeinsam feiern und einander begegnen. Gerade an Christi Himmelfahrt wurde offenkundig, dass Pfarrer und Gemeinden angewiesen sind auf die Verbundenheit mit Jesus Christus, der für sie eintritt und über alle Grenzen hinweg gegenwärtig ist.

Die gemeinsam verantwortete und gestaltete Liturgie nahm in einer lebhaften Dialogpredigt von Florian Rochau und Heiko van der Lip den für Himmelfahrt vorgegebenen Predigttext auf: Das Gebet, das Jesus an seinen Vater im Himmel richtet, dass alle, die an ihn glauben, eins seien (Johannesevangelium, Kapitel 17, Vers 20-21).

Es bleib nicht beim gemeinsamen Hören. Nachdem die Pfarrer anschaulich demonstriert hatten, dass es einem Einzelnen nicht gelingt, einen Ball auf einer Schnur zu balancieren, wurde die Gemeinde aktiv. Schnüre wurden an die Gottesdienstteilnehmer verteilt und daraus ein Netz geknüpft, auf dem ein großer Erd-Ball gemeinsam gehalten und in Bewegung gehalten wurde. „Fast wie ein kleiner Kirchentag“, kommentierte beim Netzknüpfen eine Frau das Regionaltreffen. Wie ein roter Faden zog sich die Dankbarkeit für die gegenseitige Verbundenheit und Tragkraft dieses Netzwerks durch den Gottesdienst. Es wurde sinnenfällig: Was wir allein nicht können, gelingt uns, wenn wir gemeinsam den Glauben leben. Wir können aneinander anknüpfen. Einheit und Verschiedenheit, Bewegung und Beteiligung, Anteile nehmen und Anteil geben gehören zum gemeinsamen Leben. Jede Gemeinde behält ihr Profil, und doch empfängt sie die Einheit in Christus als wertvolle Gabe und Aufgabe.

Da die Zusammengehörigkeit in der Gemeinde Jesu Christi nicht nur einen Distrikt, sondern die Welt umspannt, wurde das Gottesdienstopfer, 568,25 € für den Partnerkirchenbezirk Freudenstadts in Kamerun/Afrika gegeben.

Der Waldspielplatz in Schömberg lud zum Verweilen unter freiem Himmel ein. Viele Gottesdienstteilnehmer blieben in der wunderbaren Landschaft noch zum Mittagessen – vorbereitet von Loßburger Gemeindegliedern – bei guten Gesprächen beieinander und genossen die weite Aussicht. Wer die Freude an Gottes wunderbarer Schöpfung nachklingen lassen wollte, machte sich zu Fuß oder auf dem Fahrrad wieder auf den Heimweg. Die Einladung der gastfreundlichen Schömberger fürs nächste Jahr, wieder anzuknüpfen an diesem Netz, begleitet die Gemeinden im Distrikt weiter. Mancher nahm die Wanderkarte zur Hand, um die Teilorte zu suchen, die bei der Begrüßung genannt worden waren. So bleibt zu hoffen, dass dieser gemeinsame Gottesdienst zu weiteren Begegnungen führt. Diese Bewegung aufeinander zu ist keine rein menschliche Initiative. Sie hat Ursprung und Ziel in der Verheißung des auferstandenen Christus, der verspricht: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen!“ (Johannes 12,32 – Tagesspruch zu Christi Himmelfahrt) (R.Stierlen)

 

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Gottesdienst Herzliche Einladung

 

 

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